Das Seelchen
Ich lag im gras auf einer Alp, In selge Bläuen starrt ich auf - Mir war, als ob auf meiner Brust Mich etwas sacht betastete. Ich blickte schräg. Ein Falter saß Auf meinem grauen Wanderrock. Mein seelchen wars, das flugbereit, Die Schwingen öffnend, zitterte. Wie sind die Schwingen ihm gefärbt? Sie leuchten blank, betupft mit Blut.
Conrad Ferdinand Meyer
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